Rouenente

Herkunft:

In der Umgebung der Stadt Rouen in Nord-westfrankreich zu Nutzzwecken aus Landenten entstanden. In England auf Größe und Farbe durchgezüchtet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland eingeführt.

Gesamteindruck:

Eine sehr große Ente mit ruhigem Wesen, edel geformt, den Rechteckschnitt der Fleischrassen verkörpernd. Waagerechte Haltung.

Rassemerkmale:

Rumpf: lang, breit und tief; bei der Ente etwas kürzer als beim Erpel.
Rücken: lang; leicht gewölbt. Brust: vorspringend, voll und tief; Kielansatz gerade.
Bauch: tief. Eine von der Brust bis zum Hinterteil durchlaufende Hautfalte bildet den Kiel. Kielunterlinie gerade, den Boden nicht berührend.
Kopf: länglich rund; wenig ansteigende Stirn; wenig Backen.
Schnabel: Beim Erpel lang; breit; die Firstlinie leicht konkav; olivgrün mit hakenförmiger schwarzer Bohne. Bei der Ente mittellang, etwas kürzer als der des Erpels; braungelb; auf seiner Mitte schwärzliche Sattelzeichnung, zur Legezeit sich weiter ausdehnend; Bohne schwarz. Augen: dunkel.
Hals: beim Erpel mittellang; leicht gebogen. Bei der Ente etwas kürzer als beim Erpel. Flügel: lang; anliegend getragen. Nicht zu schmal, den Rücken möglichst viel abdeckend. Schwanz: waagerecht; geschlossen.
Schenkel: kräftig; in üppiger Befiederung verborgen.
Läufe: sehr stämmig; mittellang; beim Erpel orangerot, bei der Ente blass rot; Krallen dunkel. Gefieder: voll entwickelt; glatt.

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Brustkiel; zu dicker Hals, zu aufgerichtete Haltung; ganz grüner oder blauer Schnabel; ganz dunkle Lauffarbe.

Farbenschläge:

ERPEL: Kopf und Hals blaugrün schillernd; am unteren Drittel scharf umrissener, gut abgesetzter schmaler, hinten offener, weißer Halsring. Brust schokoladen- oder rotbraun, mit möglichst wenig Ausläufern in die gleichmäßig silbergraue Perlfarbe von Flanken, Schenkel und Bauch, die unter dem Schwanz endet. Rücken dunkel, allmählich in Schwarz übergehend. Locken schwarz, grün schillernd. Flügeldecken silbergrau, ins Bräunliche übergehend. Flügelmitte zeigt den Spiegel von blaugrüner Farbe, vorn und hinten mit zuerst schwarzer, dann schmaler, weißer Einfassung.

ENTE: Kopf mittelbraun; leichte Zügelaufhellung gestattet. Hals etwas heller. Rücken, Brust, Flanken und Bauchgegend saftig Goldbraun, mit klarer und scharfer, braunschwarzer, hufeisenförmiger Zeichnung, an der Brust beginnend, den Höhepunkt auf dem Rücken und an den Flanken erreichend, zum Hinterteil nachlassend. Die Federmitte um den Kiel ist braun und wird hufeisenförmig braunschwarz eingefasst. Mit zunehmendem Abstand folgen ein goldbraunes, darauf ein braunschwarzes und als äußerer Abschluss wieder ein saftig goldbraunes, hufeisenförmiges Band. Spiegel wie beim Erpel beiderseits mit schwarzer und weißer Einfassung.

Wie Farbenschlag Wildfarbig, doch Blau an Stelle von Braunschwarz. Die Flügel zeigen hell- bis dunkelblaue Spiegel mit dunklerer Einfassung und weißem Federabschluß wobei leichter hellbrauner Anflug noch gestattet ist. Die bei der Ente nicht so klar und scharf abgegrenzte Hufeisenzeichnung ist gestattet.

Grobe Fehler: Geringe Größe und Länge; Fehlen des Kieles. Beim Erpel: Bleifarbiger Schnabel; gefleckte Brust; viel Ruß oder Rost auf den Flügeldecken oder in der Bauch- und Seitenpartie; viel Weiß um den schwarzen Unterschwanzkeil. Bei der Ente: Schwarze Grundfarbe; stark verschwommene Zeichnung; Fehlen jeglicher weißer Einfassung des Spiegels; weiße oder sehr helle Kehle.

Gewichte: Erpel 5 kg, Ente 4,5 kg

Bruteier-Mindestgewicht: 80 g.

Schalenfarbe der Eier: Grün, auch heller (weißlich) oder dunkler (bläulich).

Ringgrößen: Beide Geschlechter 18.

Weitere Informationen

Der Kiel ist neben der Rechteckform ein charakteristisches Merkmal der Rouenenten. Sie zeigen im Farbbild die edelste Form der Wildfarbe mit einer markanten doppelten Hufeisenzeichnung bei der Ente. Sie sind im Auslauf agile Futtersucher und baden wie alle Enten sehr gerne. Die Zuchtstammgröße sollte 1,2 bis 1,3 betragen. Im Ruhezustand darf der Kiel den Boden berühren in der Bewegung jedoch wird dieser angehoben getragen. Während der gesamten Wachstumsphase ist auf eine ausgewogene, kräftigende Ernährung zu achten, ohne dass die Tiere zu viel Fett ansetzen.

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