Herkunft:
Seit Jahrhunderten in Europa bekannt.
Gesamteindruck:
Mittelgroße Ente mit in gleichmäßigem Bogen getragenem Hals und fast waagerechter Körperhaltung. Glattköpfig oder mit auf dem Hinterkopf sitzender, nicht all zu großer Haube. Lebhaft, aber doch zutraulich.
Rassemerkmale:
Rumpf: gedrungen; kräftig und fleischig.
Rücken: mittellang und breit; wenig gewölbt.
Brust: voll und rund; ohne jeden Kielansatz. Bauch: voll; gut gewölbt; ohne Wamme.
Kopf: länglich rund mit deutlich hervortretenden Backen, nicht zu flacher Stirn, ohne oder mit auf dem Hinterkopf sitzender kugelförmiger, aus festen Federn bestehender, gerade sitzender, geschlossener, nicht all zu großer Haube. Etwas volle Kehle gestattet.
Schnabel: mäßig lang; leicht hohle First-linie, nach der Stirn ansteigend; farblich dem jeweiligen Farbenschlag entsprechend.
Augen: Augenfarbe entsprechend des jeweiligen Farbenschlages.
Hals: nicht zu dick; mittellang; in gleichmäßigem Bogen getragen.
Flügel: gut ausgebildet; den Rücken gut deckend; geschlossen getragen; nicht kreuzend, seitlich an die Schwanzwurzel gelegt.
Schwanz: nicht zu lang; mäßig breit; waagerecht oder angehoben getragen.
Schenkel: vom Gefieder bedeckt.
Läufe: etwa in Rumpfmitte oder sehr kurz dahinter; kurz und kräftig; farblich dem jeweiligen Farbenschlag entsprechend.
Gefieder: dicht anliegend.
Grobe Fehler Rassemerkmale:
Brustkiel; zu dicker Hals, zu aufgerichtete Haltung; ganz grüner oder blauer Schnabel; ganz dunkle Lauffarbe.
Farbenschläge:
Alle bei den anderen Entenrassen zugelassenen Farbenschläge, außer den Wildfarben-Varianten der Warzenenten. An Farbe und Zeichnung sind vorerst noch keine hohen Ansprüche zu stellen. Die Haube ist außer bei den Weißen meist etwas heller als das übrige Gefieder.
Grobe Fehler: Zu großer oder zu kleiner Körper; Kiel- oder Bauchwammenbildung; hohler Rücken; gerade Halsführung; fehlende Backen; nach einer Seite hängende oder geteilte Haube.
Gewichte: Erpel 2,5 kg, Ente 2,0 kg
Bruteier-Mindestgewicht: 60 g.
Schalenfarbe der Eier: Weiß, selten grünlich.
Ringgrößen: Beide Geschlechter 16.
Copyright-Hinweis
Rassemerkmale Landente
Flanken-Weichengefieder straff
6 of 15 Unterlinie glatt 7 of 15 Haube (Merkmal), feste Federn 8 of 15 Kehle frei 9 of 15 Hals (Bogen) geschwungen 10 of 15 Rücken gut abgedeckt 11 of 15Schwanz waagrecht, Locken nur beim Erpel
12 of 15 Afterbereich ohne Absatz 13 of 15 Bauchbereich glatt 14 of 15 Läufe kurz kräftig 15 of 15Flanken-Weichengefieder straff
6 of 15 Unterlinie glatt 7 of 15 Haube (Merkmal), feste Federn 8 of 15 Kehle frei 9 of 15 Hals (Bogen) geschwungen 10 of 15 Rücken gut abgedeckt 11 of 15Schwanz waagrecht, Locken nur beim Erpel
12 of 15 Afterbereich ohne Absatz 13 of 15 Bauchbereich glatt 14 of 15 Läufe kurz kräftig 15 of 15Weitere Informationen
Die Haube sitzt kugelförmig auf dem Hinterkopf, sollte aus möglichst festen Federn bestehen und muss nicht all zu groß sein. Landenten zeigen ausgeprägte Backen und eine feine S-förmige Halsführung. Sie sind wie unsere anderen Entenrassen sehr gesellige Tiere. Auslauf wird gerne genutzt und ermöglicht die Aufnahme von Grünzeug und Kleingetier. Haltung und Bademöglichkeit wie bei anderen Rassen Im Zusammenhang mit der Haubenbildung kann es im Ei zu einer Embryonalsterblichkeit kommen. Vorbeugend empfiehlt es sich Glattköpfig x Haubenträger zu verpaaren.
Wichtiger Hinweis
für alle Landentenzüchter
Landentenzüchter wurde in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen eine potentielle Qualzucht zu betreiben.
Zwar ist der Vorwurf der potentiellen Qualzucht mit dem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2009 offiziell beendet, trotzdem geht die Diskussion weiter. Inhalt ist stets der bei Landenten auftretende Fettkörper im Gehirn und die daraus resultierende mögliche, tierschutzrelevante Symptomatik einer gestörten Bewegungskoordination. Diese ist in Abhängigkeit der Größe des Fettkörpers im Gehirn zu sehen. Je größer der Fettkörper ist, desto wahrscheinlicher ist eine gestörte Bewegungskoordination in Form von Schwanken, Torkeln und einer unnatürlichen Körperhaltung. Die Größe des Fettkörpers ist jedoch züchterisch beeinflussbar.
Das Zuchtmanagement orientiert sich an Projekten von Bartels et al. (2001) zur Haubenbildung bei Hausenten und basiert hauptsächlich auf der Studie von Cnotka (2006). Die Größe und das Auftreten eines Fettkörpers kann durch einen einfachen Verhaltenstest, den sogenannten „Umdrehtest“, erkannt und über ein adäquates Zuchtmanagement, unter Ausschluss entsprechend beeinträchtigter Enten, reduziert werden. Der in der Satzung des BDRG in 2011 verbindlich festgelegte Umdrehtest simuliert die Symptomatik auffälliger Enten und erlaubt dadurch eine Aussage über die Zuchteignung der Tiere. Das Zuchtmanagement und die Verbesserung der Populationsstruktur sind deshalb im Hinblick auf eine artgerechte Zucht und Haltung von Enten, spezifisch von Landenten mit und ohne Haube, unersetzlich.
Paul-Erwin Oswald
Über den Author: Erzüchter der Altrheiner Elsterenten, Author zahlreicher Fachartikel zur Geflügelzucht und von 2007 bis 2024 Vorsitzender im Sonderverein der Entenzüchter Deutschlands e.V.
Seit Sommer 2024 weiterhin als Ehrenvorsitzender für den Verein tätig.