Aufzucht von Entenküken

Wärme und Trockenheit

Unsere Entenküken sind noch sehr „Natur belassen“ und stellen selbst in den ersten Lebenstagen keine hohen Ansprüche in der Aufzucht. Werden Tiere natürlich erbrütet, so ist es die Mutter die sie wärmt und führt. Etwas anders gestaltet es sich nach der künstlichen Brut. Hier ist für eine geeignete Wärmequelle zu sorgen. Die Wärmequelle sollte wie der Name schon sagt wärmen. Sitzen die Küken dicht geschlossen unter der Wärmequelle ist es zu kalt, verdrängen sie sich in die Ecken, so ist es ihnen zu warm. Ferner ist es wichtig, dass die kleinen Tierchen die ersten Wochen ihres Lebens auf frischer, trockener Einstreu verbringen. Nachstreuen und ein Wechsel bei Durchnässung gehören zum Tagesgeschäft des Züchters.

 

Bodenkühle

Keinesfalls darf sich die Bodenkälte über verschmutzte und nasse Einstreu auf die Tierchen übertragen. Unterkühlung ist ebenso schädlich wie Überhitzung. Gestaltet sich die Witterung milde, so kann nach der dritten Woche ein Besuch im Auslauf erfolgen. Bitte die Kleinen nicht zu früh am Morgen ins Freie verbringen, denn Bodenkühle ist ungesund und Verluste die Folge.

Eine Wärmelampe sorgt für ausreichend Wärme.

Entenküken Futter

Die Fütterung der Entenküken kann mit jedem handelsüblichen Kükengranulat erfolgen. In den ersten beiden Tagen biete ich Haferflocken an, danach vermische ich diese mit Granulat und nach fünf Tagen wird nur noch Granulat bzw. dem Alter entsprechend Pellet gefüttert. Wer möchte kann bereits nach der dritten Woche mit der Beifütterung von Weichfutter beginnen.

Gekochte Kartoffeln, hart gekochte Eier und reichlich klein geschnittenes Grünzeug werden zu einer feinkrümeligen Masse vermischt und zum Verzehr angeboten. Löwenzahn und Brennnesseln bringen das Immunsystem der Tierchen in Schwung.

Der Futterhersteller Mifuma bietet hochwertiges Futter für die Aufzucht von Entenküken.

Trinken

Als Tränke und Futtergefäße eignen sich am besten die handelsüblichen Behältnisse. Sie bieten, gerade bei den Tränken, ein dosiertes Nachlaufen. Mit ihrem nicht zu breiten Tränkrand besteht die Gewähr, dass die Küken nicht gleich zu baden beginnen. Selbst gebaute Trinkgefäße sollten so sein, dass Küken weder hineinfallen können noch übermäßig Trinkwasser verpanscht wird. Die Trinkgefäße müssen mitwachsen, je größer der Schnabel wird umso größer muss auch der Tränkrand sein. Auch hier empfiehlt sich, die Gefäße erhöht und wenn möglich auf einem Drahtgeflecht über einer Mulde aufzustellen um den Bereich um das Behältnis so trocken als möglich zu gestalten. Trockene Einstreu, ausreichende Wärme und frisches Trinkwasser tragen in hohem Masse zu einer verlustfreien Aufzucht bei.

In den ersten Lebenstagen gebe ich meinen Küken frisch gebrühten, abgekühlten Kamillentee. Danach Trinkwasser mit handelsüblichen Blautropfen angereichert. Wer möchte kann auch einige Tropfen Lebertran (wasserlöslich) ins Trinkwasser geben. Doch sollte man sich vor einer Überdosierung hüten; sie ist genauso schädlich wie fehlende Vitamine. Auch hier gilt: Allzu viel ist ungesund!

 

Zusammenfassung

Kurz zusammengefasst: Zugfreie Unterbringung, trockene Einstreu und angemessene Wärme (nicht Hitze) sind die Eckpfeiler für eine glückliche Aufzucht. Die natürliche Aufzucht verläuft deutlich einfacher, da die Ente fürsorglich auf die Küken achtet. Selbstverständlich ist auch in diesem Fall Kükenfutter für den Nachwuchs bereitzustellen. Der Züchter hat Sorge zu tragen, dass weder die Mutter noch die Küken Belästigungen anderer Enten und besonders Erpeln ausgesetzt sind. Getrennte Ausläufe bieten sich in diesem Fall an.

Paul-Erwin Oswald

Paul-Erwin Oswald

Über den Author: Erzüchter der Altrheiner Elsterenten, Author zahlreicher Fachartikel zur Geflügelzucht und seit dem Jahr 2007 Vorsitzender vom Sonderverein der Entenzüchter Deutschlands e.V.

Zudem präsentiert er in seinem Gimbsheimer Entenmuseum Gemälde, Porzellanfiguren, Bücher, Zeitungen, Briefmarken und vieles mehr über die Entenzucht und somit auch einen großen Fundus für und vom Sonderverein der Entenzüchter.

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