Seit Gründung im Jahre 1895 bekennt sich der SVE mit Nachdruck zum Erhalt der Landenten mit Haube. Solch wertvolles Kulturgut verlangt nach einem verantwortungsbewussten, zielstrebigen und zukunftsorientierten Umgang mit den Tieren – dessen war und ist sich der SVE stets bewusst. In über hundert Jahren wurden/werden, gemeinsam mit den Züchtern/innen, die Zuchtstrategien immer wieder den unterschiedlichsten Prüfungen unterzogen und zum Wohl der Tiere angepasst. In jüngerer Zeit wurde durch die unterstützende und beratende Zusammenarbeit bei Forschungsprojekten am WGH, durch jahrelanges Begleiten von Züchter/innen nach staatlich angeordneten Zuchtverboten, durch die Präsenz bei Prozessen am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig oder dem Verwaltungsgericht in Kassel das verpflichtende Engagement des SVE, nicht nur vereinsintern, nein auch der gesamten Züchterschaft im BDRG, deutlich und offenkundig.
Die Umsetzung des von Frau Dr. Julia Mehlhorn in wissenschaftlichen Studien erarbeiteten „Umdrehtest“ definiert auf einfache Weise die Auswahl zur Zucht. Große Haube, kleine Haube, mit oder ohne Haube, diese Kriterien können außen vor bleiben. Wobei übergroße Hauben oder Merkmale, wie es im Juristendeutsch abgebildet wird, weder als Ziel noch als Vorgabe gelten und sich quasi selbst disqualifizieren. Für die Züchter/innen von Hauben tragenden Enten kann und muss der Umdrehtest als Privileg angesehen werden.
Im Standardwerk des BDRG wurde der Umdrehtest verankert und präzisiert die Auswahl an Zuchttieren der Entenrassen mit Haube entsprechend streng. Dessen Umsetzung jedoch obliegt auf direktem Weg den Züchter/innen der Rassen. Mit großer Akribie werden im Rassegeflügelstandard für Europa Fehler und Mängel nicht nur beschrieben, nein auch deren Umsetzung in der Bewertung klar definiert. Sie dienen der Selektion der für die Zucht ausgewählten Tieren. Eine Reglementierung, den vorgenannten, wissenschaftlich belegten Test auch in der Bewertung auf Schauen abzurufen, wurde – bewusst oder unbewusst – nicht aufgenommen.
Tierschutz besitzt in unserer Vereinigung oberste Priorität. Eingebunden in diese Relevanz, geht der SVE einen Schritt weiter und fordert den Umdrehtest bei Ausstellungen/Schauen als fundiertes Kriterium zur Bewertung der Tiere.
Transparente, die Qualität eines Tieres für die Zucht sichernde Validität – im Kontext zum Erhalt der Rassen. Selektion der Zuchttiere – richtungsweisend, den Genpool der Rasse sichernd, unter Beibehalt des Habitus in persona und den rassespezifischen Attributen wie Agilität und Vitalität.
Wir distanzieren uns von einer flächendeckende Handbewertung beim Wassergeflügel. Anwendung der vorgenannten Maßnahme – Umdrehtest bei Ausstellungen – bezieht sich nur auf die in der Rasse mit V oder HV bewerteten Tiere.
Vollzogen werden, kann der Umdrehtest bei der Entnahme aus der Ausstellungsvoliere, welche als „sowieso“ Tätigkeit zur abschließenden Beurteilung im Beisein des zuständigen Obmanns erfolgt. Keinerlei Diskrepanz, ein minimaler Aufwand, jedoch von immens großer Bedeutung für die rechtlich geforderte Umsetzung und der Akzeptanz des BDRG als Tierschutzorganisation.
Zum Abschluss möchten wir den BDRG als anzusprechenden Dachverband, den VHGW als Organisation der Sondervereine und den BZA als Gremium für Zuchtangelegenheiten formell dazu auffordern, einen sichtbaren Beitrag zum aktiven Tierschutz zu leisten und den Umdrehtest als Bewertungskriterium in den Standard für Rassegeflügel in Europa – für alle Entenrassen mit dem Merkmal „Haube“ – zu inkludieren.
Die Vorstandschaft,
SV der Entenzüchter Deutschlands von 1895 e. V.
Zur Erhaltung und Förderung der Entenrassen
WGH – Wissenschaftlicher Geflügelhof – Bruno Dürigen Institut
BDRG – Bund deutscher Rassegeflügelzüchter e. V.
VHGW- Verband der Hühner-, Groß- und Wassergeflügelzüchtervereine e. V.
BZA – Bundeszuchtausschuss im BDRG
Weiterführende Informationen

Im Namen des Tierschutzes
Wie Enten mit Federhauben die Rassegeflügelzucht verändern Enten mit Federhauben stellen eine sehr alte Variation unserer Hausenten dar. Vermutlich durch spontane Mutationen entstanden, mauserte sich die Federhaube zu einem beliebten Charakteristikum, das sich insbesondere bei der heutigen Rasse Landente mit und ohne Haube als namensgebendes Rassemerkmal manifestierte. Breite öffentliche Aufmerksamkeit erlangte die Landente mit und

Umdrehtest – Landenten auf Zuchttauglichkeit prüfen
Hintergrundinformation zum „Umdrehtest“ Die Problematik der Landentenzucht beschäftigt den Wissenschaftlichen Geflügelhof des BDRG seit seiner Gründung. Zwar ist der Vorwurf der potentiellen Qualzucht mit dem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2009 offiziell beendet, trotzdem geht die Diskussion weiter. Inhalt ist stets der bei Landenten auftretende Fettkörper im Gehirn und die daraus resultierende mögliche, tierschutzrelevante Symptomatik einer